Der Darm ist ein sensibles Organ und auch kleinste Umstellungen in der Ernährung, ein neues Umfeld – zum Beispiel beim Reisen – oder auch Emotionen wie Stress oder Trauer können unseren Verdauungsapparat schnell aus der Ruhe bringen. Auch eine einseitige oder ballaststoffarme Ernährung kann auf Dauer negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Darms haben und zu regelmäßigen und starken Verstopfungen führen. Die gute Nachricht ist jedoch: Wenn es einmal zu Verdauungsschwierigkeiten und Verstopfung kommt, kann man diese oft allein durch die richtige Ernährung auf natürliche Weise wieder lösen. Indem man gesund und ausgewogen isst und eine gute Menge an Ballaststoffen in den Speiseplan mit aufnimmt, hält man den Darm fit und beugt so Verdauungsschwierigkeiten vor. In diesem Artikel haben wir einige Informationen zu dem Thema zusammengestellt, unter anderem wie Datteln den Darm beeinflussen, warum Datteln bei Verstopfung helfen können und was es dabei zu beachten gibt.
Sind getrocknete Datteln gut für die Verdauung?
Datteln enthalten eine Menge Ballaststoffe – und diese sind bekanntermaßen sehr wichtig für eine gut funktionierende Verdauung. Je nach Sorte und Trocknungsgrad kommen auf 100 g Datteln etwa 5-8 g Ballaststoffe.
Zu der Gruppe der Ballaststoffe zählen unter anderem die Pflanzenstoffe Pektin und Zellulose. Dies sind Faserstoffe, die im Darm Flüssigkeit aufnehmen, aufquellen und dabei die Darmbewegung ankurbeln. Sie regen somit die Verdauung an und sorgen für einen schnellen und dynamischen Weitertransport des Darminhalts. Dadurch wird einer Verstopfung auf natürliche Art und Weise vorgebeugt. Doch sorgen diese Faserstoffe nicht nur dafür, dass der Darm in reger Bewegung bleibt, sondern haben auch noch eine Reihe anderer positiver Auswirkungen auf den Körper. Ballaststoffe sorgen zum Beispiel außerdem für eine gleichmäßige und langsame Aufnahme von Zucker in das Blut. So kann wiederum das Risiko, an Diabetes zu erkranken, gesenkt werden. Wird der Zucker langsam in das Blut aufgenommen, steigt der Blutzucker Spiegel gemäßigt an und es wird weniger Insulin freigesetzt.
Außerdem machen Ballaststoffe satt. Ein ballaststoffreicher Snack kann daher bei Heißhunger-Attacken Abhilfe schaffen und diesen vorbeugen.
Mit Datteln kann man also den Anteil an Ballaststoffen im Speiseplan aufstocken. Doch ist die Wirkung der herrlich süßen Wüstenfrucht bei Weitem nicht auf ihre verdauungsfördernden Eigenschaften beschränkt – in Datteln stecken ebenfalls viele wichtige Vitamine und Nährstoffe:
- Vitamine, besonders B-Vitamine
- Mineralstoffe, v. a. Kalium, Kalzium und Magnesium
- Antioxidantien
- Aminosäure Tryptophan (bildet im Körper das Hormon Melatonin, welches wiederum für einen geregelten Schlaf-Wach-Rhythmus sorgt)
Auch wenn man nicht unter akuter Verstopfung leidet, lohnt es sich, Datteln in den Speiseplan zu integrieren – ob als kleiner Snack für zwischendurch oder als alternatives Süßungsmittel. Während man dem Darm etwas Gutes tut, wird zudem der ganze Körper mit wertvoller Energie, Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien versorgt.
Getrocknete oder frische Datteln?
Dattel ist nicht gleich Dattel. In Bezug auf die verdauungsfördernden Eigenschaften spielt insbesondere der Trocknungsgrad der Frucht eine wichtige Rolle:
Getrockneten Datteln bezeichnet man als solche, wenn den Früchten nach der Ernte aktiv das Wasser entzogen wird. Dies geschieht entweder, indem die Früchte auf großen Tüchern oder Gittern unter der Sonne ausgebreitet werden oder, indem sie in Dörrautomaten gesteckt werden. Durch das Trocknen werden die Früchte haltbar gemacht und können auch ungekühlt in der Regel problemlos über Jahre hinweg gelagert werden.
Die frischen Datteln werden nach der Ernte direkt verpackt und je nach Feuchtigkeitsgehalt kühl gelagert oder sogar eingefroren. Frisch heißt in diesem Fall jedoch lediglich, dass die Früchte nach der Ernte nicht aktiv getrocknet werden. In Bezug auf die Saftigkeit des Fruchtfleisches können frische Datteln von „eher trocken“ bis hin zu „sehr saftig“ variieren.
Die Saftigkeit des Fruchtfleisches ist davon abhängig, in welcher Reifephase die Datteln geerntet werden. Je früher sie geerntet werden, desto mehr Wasser ist in der Frucht enthalten und desto weicher und saftiger ist sie. Wird die Dattel sehr spät in der Reifephase geerntet, hat das Fruchtfleisch durch die Hitze der Sonne und die trocken-heißen Wüstenwinde oftmals schon einen Großteil des Wassers verloren. Somit gibt es auch „frische“ Datteln, die direkt nach der Ernte verpackt werden, also nicht aktiv getrocknet werden und deren Fruchtfleisch dennoch ziemlich fest und trocken ist, da sie lange Zeit an der Palme reifen durften. Wir bieten zum Beispiel die Sorten Anbara und Safawi als „halbtrockene“ Datteln an. Die Früchte beider Sorten werden nach der Ernte nicht aktiv getrocknet, wurden jedoch relativ spät in der Reifephase geerntet, sodass ihr Fruchtfleisch ziemlich trocken ist.
Je weniger Wasser in der Dattel enthalten ist, desto höher ist dementsprechend die Konzentration an Vitaminen, Mineralstoffen wie Kalium, Kalzium und Magnesium sowie Ballaststoffen. Daher kann man sagen, dass trockene oder getrocknete Datteln Verstopfung besser lösen als frische Datteln. Ob sie dabei nun aktiv getrocknet wurden oder lange Zeit an der Palme gereift sind, ist letzten Endes zweitrangig.
Der Grund für ihre verdauungsfördernde Wirkung sind die in der Frucht enthaltenen Ballaststoffe. Wie oben beschrieben sind Ballaststoffe Faserstoffe, die Feuchtigkeit binden. Während diese Faserstoffe in einer saftigen Frucht bereits gebunden sind, sind sie in einer trockenen Frucht „ausgetrocknet“. Im Darm kommen die trockenen Faserstoffe dann mit Flüssigkeit in Berührung und beginnen, sich vollzusaugen. Mit dem Aufquellen der Faserstoffe vergrößert sich der Inhalt im Darm und drückt von innen leicht auf die Darmwand. Dies wiederum löst einen Entleerungs-Reflex aus und sorgt somit dafür, dass die Bewegung in den Darm kommt und die Verdauung in Schwung gebracht wird.
Wer tatsächlich unter Verdauungsschwierigkeiten leidet und mehr Bewegung in den Darm-Trakt bringen will, sollte also eher zu trockeneren Datteln greifen. Frische, saftige Datteln wirken sich ebenfalls positiv auf die Verdauung aus, beeinflussen die Darmbewegung aber vergleichsweise weniger. Bei NaraFood kann man sowohl trockene als auch saftig-frische Datteln kaufen – natürlich in Bio-Qualität.
Wie viele Datteln darf man am Tag essen?
Datteln stecken voller guter Dinge. In Maßen genossen kurbeln die Früchte also die Verdauung und den Stoffwechsel an, liefern rasch gesunde Energie für Körper und Geist, enthalten noch dazu wichtige Vitamine, Antioxidantien, die unter anderem entzündungshemmend wirken, und versorgen den Körper mit wichtigen Mineralien, z. B. Kalium. Was jedoch heißt „in Maßen“ und was passiert, wenn man zu viele Datteln isst?
Natürlich sollte man am Tag nicht kiloweise Datteln verzehren – das wäre wahrscheinlich auch bei Äpfeln oder Bananen nicht gesund. Abgesehen davon ist es unserer Erfahrung nach aber kaum möglich, zu viele Datteln zu essen. Dank eines hohen Anteils an Ballaststoffen wirken Datteln sehr sättigend und da die Süße der Frucht ausschließlich aus natürlichem Fruchtzucker stammt, weiß der Körper in der Regel sehr gut, wann er genug hat.
Wir raten generell dazu, den Speiseplan ausgewogen, bunt und vielseitig zu bestücken. Dabei ist der Verzehr von ca. 3 bis 5 Datteln am Tag sicherlich ratsam. Wenn man jeden Tag 3 Datteln ist, kann man dadurch die Verdauung unterstützen und den Körper mit vielerlei wichtiger Nährstoffe versorgen.
Mit Datteln natürlich süßen und die Verdauung in Schwung bringen
Um bei akuter, starker Verstopfung mit Datteln Abführmittel zu ersetzen, müsste man sehr, sehr viele Datteln essen. Davon raten wir definitiv ab.
Nichtsdestotrotz kann man sagen, dass getrocknete Datteln und auch frische Datteln (diese etwas sanfter) insbesondere dank ihrer vielen Ballaststoffe einen positiven Effekt auf die Verdauung haben. Man kann also sehr wohl Datteln bei Verstopfung zu sich nehmen und dadurch eventuell die Beschwerden natürlich lindern.
Wenn man bisher eher wenige Ballaststoffe zu sich nimmt, sollte man darauf achten, den Ballaststoff-Konsum nicht von einem Tag auf den anderen in die Höhe zu treiben, sondern den Körper langsam daran zu gewöhnen. Außerdem sollte man bei einer ballaststoffreichen Ernährung unbedingt genug Flüssigkeit, am besten in Form von stillem Wasser oder ungesüßtem Tee zu sich nehmen. Dadurch können die Pflanzenfasern im Darm gründlich aufquellen, ohne zu verstopfen oder stecken zu bleiben.
Da die Datteln eine wunderbare, natürliche Süße haben, lassen sie sich ganz einfach in den Speiseplan integrieren. Man kann zum Beispiel für einen leckeren Smoothie ganz einfach ein paar fruchtig-süße, aromatische Mazafati Datteln zusammen mit Bananen, frischen Beeren und einer Prise Zimt in den Mixer stecken. Die großen, fleischigen Medjool Datteln lassen sich in Müslis und Salate schneiden und mit den entsteinten Sayer Datteln kann man leckere Rohkost-Energieriegel und Snacks herstellen. Auch beim Backen kann man hervorragend mit dem natürlichen Fruchtzucker der Dattel süßen und dabei mit gutem Gewissen Süßes genießen.