Datteln und Blutzucker

Datteln und Blutzucker

Was passiert mit dem Blutzucker, wenn wir Datteln essen? Und sind die Trockenfrüchte für Diabetiker empfehlenswert oder eher nicht? Hier informieren »
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Datteln enthalten viel Zucker. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Fruktose, Glukose und einigen weiteren Saccharose-Arten. Fruktose und Glukose zählen zu den sogenannten Einfachzuckern, den Monosacchariden. Sie machen den größten Teil des Zuckers in der Dattel aus und als Einfachzucker haben sie die Eigenschaft, den Blutzuckerspiegel besonders schnell zu erhöhen. Erhöhen Datteln also den Blutzucker so rapide, dass beispielsweise Diabetiker auf Datteln verzichten sollten? Oder können Datteln auf Grund ihres hohen Zuckergehaltes sogar für Übergewicht und Diabetes verantwortlich sein?

Diabetes: Blutzuckerspiegel im Fokus

Je nachdem, wie eine Zuckerart in ihrer Verbindung von Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff zusammengesetzt ist, spricht man von Einfach-, Zweifach- oder Mehrfachzucker. Die Zuckerarten können, grob gesagt, einfache, zweifache oder mehrfache Molekülverbindungen bilden. Wenn ein Zucker in unseren Magen-Darm-Trakt gelangt, muss der Körper ihn aufspalten, um ihn verdauen zu können. Besonders schnell gelingt dies mit Einfachzucker, weil dort eben nur eine einzige Verbindung aufgespalten werden muss. Diese Form des Zuckers gelangt also schneller als zweifache und mehrfache Zuckerverbindungen ins Blut und erhöht dort den Blutzuckerspiegel.

Katze mit Buch mit chemischen Formeln von Zuckerverbindungen in Datteln

Diabetiker haben ihren Blutzuckerspiegel besonders gut im Blick. Sie müssen vor allem verhindern, dass der Blutzuckerspiegel zu stark ansteigt. Empfehlenswert ist ein eher langsamer Anstieg, der keine „Spitze“ bildet; der also weniger hoch ausschlägt. Diabetiker messen ihren Blutzuckerspiegel und regulieren ihn: Sie achten darauf, dass der Spiegel nicht zu hoch ansteigt und dass er nicht zu weit nach unten sinkt. Sie versuchen, eine möglichst ebenmäßige Kurve mit wenigen Ausschlägen nach oben oder unten einzustellen.

Zu hohe (und zu viele) Spitzen im Blutzuckerspiegel können auf Dauer sogar Diabetes auslösen: Der Körper kann unter Umständen nicht mit den hohen Werten im Blut über einen längeren Zeitraum umgehen. Sollten Datteln mit ihrem hohen Anteil an Einfachzucker also gerade von Diabetikern oder Menschen, die anfällig für Diabetes sind, gemieden werden? Interessanterweise nicht! Datteln können für Diabetiker aus gesundheitlichen Gründen sogar von besonderem Interesse sein.

Senken Datteln den Blutzucker?

Viele Menschen sind auf der Suche nach einer Alternative zu herkömmlichem Zucker und zuckerhaltigen Süßigkeiten. Dabei rücken Datteln durch ihre natürliche Süße immer wieder in den Fokus, denn sie enthalten eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe. In der Diskussion taucht dabei hin und wieder die Aussage auf, dass Datteln für Diabetiker geeignet sind, weil der Verzehr der Datteln den Blutzucker positiv beeinflussen soll. Man begegnet in diesem Zusammenhang sogar der Behauptung, dass Datteln den Blutzucker senken. Das ist natürlich keineswegs der Fall. Warum aber Datteln als Zuckerersatz für Blutzucker-bewusste Menschen wichtig sein können, erfahrt ihr im Folgenden: 

Die Aufnahme von Zucker ins Blut verlangsamen

Wenn der Blutzucker nicht so schnell ansteigen soll, dann sind Nahrungsmittel interessant, die die Aufnahme von Zucker verlangsamen. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn ein zuckerhaltiges Lebensmittel viele Ballaststoffe enthält. Damit kommt die Dattel ins Spiel: In 100 Gramm Dattel stecken etwa 7 Gramm Ballaststoffe - ein sehr guter Wert. Eine Faustregel besagt, dass die Aufnahme von 40 Gramm Ballaststoffen am Tag für Diabetiker wünschenswert ist. Die an sich schnelle Verarbeitung des Dattelzuckers durch den Körper wird also wiederum gebremst durch die Ballaststoffe, die die Dattel enthält.

In diesem Zusammenhang ist der glykämische Index der Dattel interessant: Er beträgt 50. Der glykämische Index ist ein Maß dafür, wie schnell und wie stark ein Lebensmittel den Blutzuckerspiegel erhöht. Er wird auf einer Skala zwischen 0 und 100 bestimmt: Je höher die Zahl, desto stärker der Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. 50 ist dabei ein sehr guter Wert. Obwohl die Dattel also sehr süß ist, weist sie keinen hohen glykämischen Index auf - das macht sie für Diabetiker interessant, die durchaus Süßes essen dürfen und manchmal ihren Blutzuckerspiegel kontrolliert erhöhen möchten.

Gegensätzlich zum Index verhält sich die glykämische Last, denn diese ist bei der zuckerhaltigen Dattel hoch. Diabetiker und Menschen, die ihren Blutzucker nicht so sehr steigern möchten, dürfen also nicht zu viele Datteln insgesamt essen.

→ Diabetiker (Typ 1 und Typ 2) und andere Menschen, die ihren Blutzucker regulieren müssen oder wollen, können also Datteln essen, müssen die Aufnahme aber kontrollieren. Da jeder Mensch anders ist und über einen individuellen Metabolismus verfügt, sollte der Verzehr von Datteln und eine Umstellung bei der Ernährung gegebenenfalls mit dem Arzt besprochen werden. Die Messung der Blutzuckerwerte ist ohnehin obligatorisch für die meisten Diabetiker.

Datteln & Blutzucker: Was noch für den Verzehr spricht

Datteln enthalten einen Komplex aus Vitaminen und Mineralien, der für die Prävention und unterstützende Behandlung von Diabetes empfehlenswert ist.

Datteln enthalten neben dem Zucker und den Ballaststoffen außerdem:

  • Antioxidantien: Sie sind gut für das Herz und beugen der Neuropathie vor. Neuropathie ist eine Nervenerkrankung, die häufig im Zusammenhang mit Diabetes auftritt.
  • Magnesium, Kalzium, Kalium, Phosphor, Eisen sowie Vitamin A, B3, B5, B6 und C
  • Aminosäure Tryptophan: Das Tryptophan wirkt auf das Hormon Serotonin, das Glücksgefühle bereitet. Datteln machen also ähnlich wie herkömmliche Süßigkeiten „glücklich“. Anders als bei Cookies, Schokolade & Co. kommt es aber nach dem Konsum von Datteln nicht zu einem plötzlichen Abfall des Blutzuckerspiegels. Ballaststoffreiche Trockenfrüchte machen einfach länger satt. Datteln zu genießen, verhindert demzufolge Heißhunger und Fressattacken.

 → Datteln enthalten vergleichsweise wenig Kalorien; getrocknete Früchte dabei prozentual etwas mehr als eine frische Frucht. Getrocknet fehlt der Dattel das Wasser, während der Anteil der Kohlenhydrate natürlich gleich hoch bleibt. Für den glykämischen Index macht es keinen Unterschied, ob man getrocknete oder frische Früchte isst - solange man beides in Maßen zu sich nimmt.

Ein Häufchen Datteln: Vielleicht mit ihnen den Blutzuckerspiegel kontrollieren

Fazit: Datteln sind empfehlenswert

Datteln sind empfehlenswert - auch für Diabetiker. Datteln sind insgesamt kalorienärmer und weniger süß als andere Trockenfrüchte. Sie sind reich an wichtigen Nährstoffen, die den Blutdruck senken und Erkrankungen vorbeugen können. Sie erhöhen die Magnesiumaufnahme und den Hämoglobinspiegel. Sie lassen den Blutzucker zwar vergleichsweise schnell, aber nicht so hoch steigen. Mit ihrer Hilfe kann der Blutzucker kontrolliert reguliert werden.

Und: Datteln können glücklich machen und Stress abbauen: Auch deswegen lieben wir von NaraFood dieses „Superfood“. Bei uns könnt ihr Datteln kaufen und viele verschiedene Dattelsorten ausprobieren, die unterschiedlich viel Zucker enthalten. Auf unserer Webseite findet ihr auch das ein oder andere Rezept, um Datteln in verschiedenen Zubereitungsformen kennenzulernen. Falls ihr Datteln als Zuckerersatz nutzen möchtet, könnt ihr bei uns Dattelzucker kaufen - in Bio-Qualität. Wohl bekomm’s!